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Auszüge aus dem Konzept von "Lernen im Tandem" von Madeleine Flüeler:


1.1. Ausgangslage

Personen mit einem niedrigem Bildungsniveau haben es schwer, sich im Privaten und in der Arbeitswelt zu positionieren und profilieren.

Für die beschriebene Personengruppe ist das Angebot für Weiterbildung und Freizeitgestaltung sehr beschränkt.

Alltagssituationen wie z:B. Finanzen regeln,  Erziehungs- und Schulfragen der eigenen Kindern klären und private und berufliche Formalitäten erledigen können mangels vorhandenem Wissen wenn überhaupt nur unter erschwerten Bedingungen gemeistert werden. 

 
1.2. Projektidee


Erwachsene mit niedrigem Bildungsniveau, besonderen Lernbedürfnissen, psychischen oder geistigen Einschränkungen besuchen Kurse.

Im Tandem besuchen die vorgängig beschriebene Personen mit einer Begleitperson Erwachsenenbildungskurse.

Diese Kurse sind Teil des bestehenden Zuger Erwachsenenbildungangebotes. 

Der Tandempartner stützt den Kursbesucher beim Lernen vor / während / nach den Kurslektionen.

Der Tandempartner enthält eine Entlöhnung.

Der Tandempartner ist verpflichtet, vorgängig eine Informationsveranstaltung zu besuchen.

Einführungskurse für Lernende und die ihnen zugeteilten Tandempartner werden organisiert.

Die Kursleitung der vorerst während der Pilotphase ausgewählten Kurse erhalten eine Einführung 


1.3. Ziele
1.3.1. Bildungs - Ziele          
                                     
Durch die Unterstützung und Begleitung der Tandempartner wird die Teilnahme an  regulären Erwachsenbildungskursen ermöglicht.

Das Freizeit und Weiterbildungsangebot für die unter 2.1 beschriebene Personengruppe wird erweitert und ergänzt

Grundfertigkeiten und Kulturtechniken werden vertieft oder neu angeeignet.

Spezifische Fähigkeiten und Neigungen werden gefördert.

Die Integration in die Gesellschaft von Personen mit besonderen Bedürfnissen im Lernen wird gefördert

Barrieren und Hemmschwellen im Umgang mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen können abgebaut werden


1.3.2.   Integrations - Ziele

Kursleitung und Kursbesucher erhalten die Möglichkeit mit einer anderen Bevölkerungsgruppe in Kontakt zu treten

Durch die Unterstützung und Begleitung der Tandempartner wird die Teilnahme an  regulären Erwachsenbildungskursen ermöglicht.

Durch zusätzliche Fertigkeiten wird die Möglichkeit geboten vermehrt am gesellschaftlichen Leben zu partizipieren

Barrieren und Hemmschwellen im Umgang mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen können abgebaut werden

Förderung der Integration von Menschen mit geringem Bildungsniveau, speziellem Lernverhalten, geistigen oder psychischen Einschränkungen.



Bildung ist ein Recht und Grundbedürfnis eines jeden Menschen. Finanziell minder bemittelte Personen, Personen mit einer psychischen oder geistigen Einschränkung haben kaum die Möglichkeit, Kurse an Erwachsenenbildungsinstitutionen,  welche ihrem Lernbedürfnis entsprechen zu besuchen. Diese Personen sollen die Gelegenheit erhalten, ihr Wissen aufzubauen und nachhaltig zu verbessern. Darin benötigen sie Anleitung und Begleitung. 

Die Kosten für eine nachschulische Bildung kann von diesen Personen kaum in vollem Umfange getragen werden. Die Kosten für die Organisation und Durchführung einer Lernbegleitung /-unterstützung kann nicht auf die Kurskosten der Lernenden, nicht auf die Tandempartner abgewälzt werden.

Daher ist es erforderlich, dass von öffentlicher Hand (Kanton Zug) dieses Bildungsprojekt „Lernen im Tandem“ mit einem Projektkredit unterstützt wird.



Für die Umsetzung des Projektes „Lernen im Tandem“ ist folgendes Vorgehen geplant:

Mit einem Anbietenden von Erwachsenenbildungskursen wird das Gespräch gesucht um abzuklären, ob es Kursleitende gibt, die bereit wären, mit der nötigen Unterstützung solche Tandems in ihren Kursen aufzunehmen.

Es wird festgelegt, über welche zusätzlichen Qualifikationen Kursleitende verfügen müssen, damit ein Tandem den Kurs erfolgreich besuchen kann.

Da das Loreto bereits über Kursanbietende für Behinderte im Rahmen des Bildungsclubs verfügt, könnte dort auf gesichertes Know-How für die Kursorganisation und die Durchführung für ein spezielles Zielpublikum zurückgegriffen werden. 

Bestehende Kurse des Erwachsenenbildungsangebotes werden mit vertretbarem Mehraufwand für die beschriebene Zielgruppe zugänglich gemacht. Es werden  keine spezifisch nur auf die Zielgruppe abgestimmten neuen Kurse organisiert.

Eine Fachperson ist für die gesamte Organisation und für die Betreuung des Tandems verantwortlich. Die Fachperson steht für Rückmeldungen und für die Beratung des Tandems, der Kursleitung während der Kursdauer zur Verfügung.



"Lernen im Tandem“ wird vorerst mit einem zwei Jahre dauernden Pilotprojekt gestartet. Vorerst wird mit drei bis sechs Tandems pro Jahr gerechnet.

Die Auswertung erfolgt durch direkte Gespräche mit den Tandems, den Kursleitenden und der Kurse anbietenden Institution. 

Die Auswahl des Kursangebotes und der anzahlmässige Ausbau der Tandems wird den Anforderungen und Bedürfnissen der Tandemlernenden angepasst.